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Was sind die Symptome einer Depression?


Doris Kirch
Je früher die Symptome einer Depression erkannt werden, desto schneller können die Betroffenen entsprechende Hilfe erhalten. Je frühzeitiger die Zeichen erkannt werden, desto größer sind die Chancen auf eine erfolgreiche Behandlung und Genesung.

Anzeichen für eine Depression

Eine Depression ist nicht immer leicht zu erkennen, denn zum einen gibt es viele verschiedene Anzeichen und zum anderen können sich die Belastungen bei jedem Menschen anders ausdrücken. Die Symptome lassen sich in drei übergeordnete Kategorien einteilen, in einen körperlichen, einen emotionalen und einen kognitiven Bereich.

Besondere Merkmale von Depressionen sind:

Depressive Verstimmungen

Betroffene fühlen sich traurig, freudlos und gefühlstaub. Sie leiden unter dem Gefühl von Sinn- und Hoffnungslosigkeit und können sich leer, ausgebrannt, versteinert und wie tot fühlen.

Ängstliche Grundstimmung

Es kann eine Neigung zu Existenzängsten bestehen - selbst wenn diese objektiv unbegründet scheinen.

Interessenverlust

Dinge, die früher einmal Freude machten, als angenehm empfunden wurden oder eine regenerative Ressource darstellten, werden nur noch wenig bis gar nicht mehr verfolgt. 

Eingeschränkte Denkfähigkeit

Es fehlt die Fähigkeit zu einer klaren Fokussierung des Denkens; Konzentration und Aufmerksamkeit sind reduziert. Das Denken ist tendenziell negativ und pessimistisch eingefärbt. Es besteht eine ausgeprägte Grübelneigung über vergangene Ereignisse und auch sorgenvolles Gedankenkreisen im Hinblick auf die Zukunft.

Mangelndes Selbstwertgefühl

Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen und Selbstwirksamkeit sind stark reduziert, häufig verstärkt durch eine Kombination mit Schuldgefühlen.

Beeinträchtigte Psychomotorik

Depressionen gehen gewöhnlich mit einer ausgesprochenen Bewegungsunlust einher. Es herrscht eine ausgeprägte Antriebslosigkeit, die oft mit Schwäche und Erschöpfung verbunden ist. Eine Ermüdbarkeit tritt bereits nach geringen Anstrengungen ein. Manchmal berichten Betroffene aber auch von Getriebenheit und motorischer Unruhe.

Vitalsymptome

"Leibnahe" Symptome können ebenfalls Begleiter einer depressiven Symptomatik sein. Darunter fallen: Müdigkeit, deutliche Appetitlosigkeit, Druck- und Engegefühle in der Brust, erschwerte Atmung, deutlicher Libidoverlust, verschiedenste Schmerzsymptome und Herzrhythmusstörungen.

Schlafstörungen

Bei Depressionen ist häufig auch der Schlaf in Mitleidenschaft gezogen. Betroffene klagen über Einschlafstörungen und darüber, dass sie nachts selten durchschlafen. Bekannt ist das frühe morgendliche Erwachen, zwei bis drei Stunden vor der normalen Zeit. Oft wird der Schlaf nicht als erholsam erlebt.

Suizidgedanken

Bei dieser komplexen leidvollen Symptomatik wundert es nicht, dass bei Betroffenen Gedanken auftauchen, dem Leid mit ihrem Tod ein Ende zu setzen. 10 bis 15 % der Erkrankten setzen diese Gedanken in die Tat um.
Kennzeichnend für Depression ist die Tendenz einer schlechteren Verfassung am Morgen und Vormittag 
Die Wunden, die man nicht sieht, sind die tiefsten.

William Shakespeare

© Doris Kirch